Sie möchten eine Imbissbude besuchen? Eine wirklich gute Entscheidung. Eine Imbissbude ist nicht nur ein kulinarisches, sondern auch ein sozio-kulturelles Erlebnis.
Wer allerdings noch nie eine Imbissbude besucht hat, sollte sich unbedingt darauf vorbereiten. Das gilt besonders für die dort verwendete Sprache, das Imbissbuden-Deutsch. Für Interessierte, die länger keine Pommesbude betreten haben, empfehlen wir eine Auffrischung.
Imbissbuden-Deutsch gehört in die Gruppe situations- und lokalorientierter Sprachen. Diese Sprachfamilie zeichnet sich dadurch aus, dass sie orts- und situationsgebunden ist.
Wie in jeder Kommunikationsform ist auch der Gesprächspartner entscheidend. Beim Imbissbuden-Deutsch ist dies ausschließlich der Wirt bzw. die Wirtin. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die parallele Nutzung der männlichen und weiblichen Form verzichtet.
Halten Sie die Begrüßung kurz. Übliche Formen sind „Tach“ oder das norddeutsche „Moin“. Als Gast drücken Sie mit ihrer Einsilbigkeit Ungeduld aus. Unterstreichen Sie diese mit einem leicht gereizten Tonfall. Auf diese Weise können Sie auf den Wirt psychischen Druck ausüben, um schneller Ihre Bestellung abzugeben.
Der Wirt wird Ihre Begrüßung erwidern und Augenkontakt zu Ihnen aufnehmen – allerdings nur sehr kurz. Einsilbigkeit und nonverbale Kommunikationsmittel werden von ihm eingesetzt, um Geschäftigkeit auszudrücken. Lassen Sie sich dadurch nicht beirren und warten Sie die Bestellaufforderung ab.
Die Aufforderung zur Bestellung von Seiten des Wirts erfolgt meist nonverbal. Der Wirt nickt Ihnen dafür kurz zu und hebt dabei die Augenbrauen. Das ist das eindeutige Zeichen, um Ihren Bestellwunsch abzugeben.
Die Bestellung erfolgt nach genauen grammatikalischen Regeln, die Sie unbedingt einhalten sollten, um erfolgreich mit dem Wirt zu kommunizieren:
Geben Sie die Bestellung immer in der Einzahl auf.
Zwei Currywurst, bitte.
Nutzen Sie vor „Pommes“ immer den einzig zulässigen Artikel „den“.
Mit Ketchup auf den Pommes, bitte.
Vermeiden Sie Hauptwörter.
Bei mir einmal ohne.
In Imbissbuden werden Sie manchmal mit Nachfragen konfrontiert. Besonders geläufig sind dabei zwei Fälle:
Fall 1: Der Wirt versichert sich nach kurzer Zeit Ihrer Bestellung und fragt zum Beispiel:
Bist du die Bratwurst?
Der Wirt möchte Sie nicht beleidigen, sondern nutzt tatsächlich die korrekte Form des Imbissbuden-Deutsch. Antworten Sie ebenfalls, indem Sie sagen, was Sie sind.
Nein, ich bin nicht die Bratwurst. Ich bin die Currywurst-Pommes.
Fall 2: Wenn Sie einen halben Hahn/ein halbes Hähnchen bestellt haben, fragt der Wirt Sie kurz vor dem Servieren, ob Sie die Fettkruste nach dem Backen zusätzlich mit einem Würzsalz versehen haben möchten:
Nachwürzen?
Auf diese Frage können Sie mit einem einfachen Ja oder Nein antworten. Bluthochdruckpatienten empfehlen wir dringend letztere Variante. Wenn Sie meinen, sich mit einem halben Hähnchen an der Pommesbude ein fettarmes Gericht bestellt zu haben, beachten Sie bitte: Hier wird generell alles frittiert.
Fortgeschrittene Anwender nutzen bei ihrer Bestellung eine Vielzahl von Abkürzungen. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung mit den gängigsten Abkürzungen inklusive Übersetzungen. Eignen Sie sich einige davon an. Sie werden Ihnen die Kommunikation an der Imbissbude deutlich erleichtern:
In Imbissbuden werden oftmals verschiedene Größen angeboten. So können Sie meist zwischen einer kleinen und einer großen Portion Pommes wählen. Dabei sollten Sie zwei Dinge beachten:
Die Kommunikation mit dem Wirt einer Imbissbude ist zunächst auf Effizienz ausgerichtet. Aus diesem Umstand ergeben sich einige No-Gos, deren Einhaltung dringend empfohlen wird:
Ein Besuch in der Imbissbude ist absolut lohnenswert. Wenn Sie unsere sprachlichen Tipps beachten, werden Sie sich schnell einfinden und bald zum Profi für Imbissbuden-Deutsch werden.
Sollten Sie darüber hinaus noch an Ihrer Aussprache feilen wollen, empfehlen wir Ihnen den folgenden Kurs. Hier sind einige der oben genannten Regeln auch noch einmal zusammengefasst.
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