Mikrophon mit Kopfhörer
Autor: Kora Blanken

Podcast: Der neue heiße Scheiß

Er ist wieder da! Schon vor einem Jahr kündigte sich die Wiedergeburt des Podcasts an. Doch jetzt ist klar: Er ist nicht nur zurück, sondern auch der neue heiße Scheiß im Marketing. Warum auch wir zu seinen Fans gehören und wie ihr selbst einen Podcast entwickeln könnt, lest ihr in diesem Artikel.

Was ist ein Podcast eigentlich?

Wir sagen es so: Podcasts sind Radio on demand. Wie bei Netflix, AmazonPrime und Maxdome sucht ihr euch als Hörer persönlich heraus, welche Themen euch interessieren, welche Stimmen ihr gut an den Ohren haben könnt und vor allem, wann ihr zuhören möchtet.

Warum Audio, wenn ich auch Video haben kann?

Das hat besonders zwei Gründe:

  1. Stresst euch der Bildschirm nicht auch manchmal? Hier ’ne Mail, da 20 WhatsApp. Schnell nochmal Insta checken und das Youtube-Video angucken, das gerade viral geht. Schon bei der Arbeit gucken viele von uns ständig auf den Bildschirm. Abends geht es dann mit Smartphone, Tablet und Smart-TV weiter. Puh! Podcasts wirken da fast heilsam. Sie endschleunigen, ohne langweilig oder trivial zu sein. Perfekt zum Runterkommen.
  2. Fürs Bügeln, Abwaschen, Kochen, Heimwerken, Autofahren und alle anderen Tätigkeiten, bei denen Augen und Hände gebraucht werden, sind Podcasts perfekt. Wer ein bisschen multitaskingfähig ist, kann Podcasts sogar während der Arbeitszeit hören und auf diese Weise nebenbei noch dazulernen.

Corporate Podcasts für deinen Marketingmix

Die AOK, die Sparkasse, selbst Angela Merkel – sie alle haben mittlerweile einen Podcast. Warum? Weil dieses Format im Marketingmix die Bildung der Marke auf extrem wirksame Weise unterstützt. Mit Corporate Podcasts können Unternehmen, Behörden, Einrichtungen und Personen ihre Haltung, Expertise und Persönlichkeit zeigen. Podcasts sind – wenn sie gut gemacht sind – authentisch und emotional. Auch deshalb eignen sie sich wunderbar als markenbildendes Element. Corporate Podcasts können …

  • deine Kunden binden,
  • Hörer auf dich aufmerksam machen,
  • potentielle Mitarbeiter werben,
  • deine Mitarbeiter informieren,
  • deinen schriftlichen Newsletter ersetzen,
  • deine schriftliche Presseinformationen ersetzen oder ergänzen.

Was du für einen Podcast brauchst

Einen Podcast kannst du schon mit recht wenig Equipment selbst auf die Beine stellen. Doch es braucht dazu auch ein gutes Konzept, einen geeigneten Raum, die richtigen Sprecher, einen Gesprächsleiter und Gespür dafür, wie man Atmosphäre erschafft.

Das Equipment

Das passende Equipment für ein eigenes Podcast-Studio zusammenzustellen, ist recht einfach und auch gar nicht so teuer. Das ist, was ihr dafür braucht:

  • einen Tisch
  • Stühle, auf denen man aufrecht sitzen kann
  • mindestens zwei Mikrophone in guter Qualität (bestenfalls mit pro Mikro)
  • je einen Kopfhörer pro Mikro
  • ein Mischpult
  • einen Kopfhörer für das Mischpult

Der Raum

Darüber hinaus solltet ihr euer Studio in einem geeigneten, das bedeutet ruhigen Raum einrichten, damit ihr keine Störgeräusche im Hintergrund habt. Perfekt wäre ein Raum, …

Zwingend notwendig ist das aber alles nicht. Ihr könnt den Raum auch von innen so ausstatten, dass ihr eine gute Akustik darin habt. Dazu könnt ihr ihn mit schallschluckenden Elementen wie Teppichen, Akustik-Absorbern und Vorhängen versehen.

Das Konzept

Kunden wünschen sich einen Mehrwert – auch bei Podcasts. Sich einfach ein paar Mikros und ein Mischpult kaufen, davor setzen und schauen, was einem ins Hirn und aus dem Mund springt, funktioniert daher nicht 😉

Auch für Podcasts braucht es ein Konzept. Um es zu entwickeln, könnt ihr euch an den folgenden Fragen entlanghangeln:

  • Welche Inhalte interessieren unsere Kunden?
  • Wollen wir mehr informieren oder eher unterhalten?
  • Welche Haltung soll der Podcast vermitteln?
  • Wie lang sollte der Podcast sein?
  • Welche Form sollte er haben?
  • Welche Menschen sollen zu Wort kommen?

Die Sprecher

Ein Podcast ist erst einmal nichts anderes als ein Gespräch, das mit Audiotechnik aufgezeichnet und als Audio-Datei zur Verfügung gestellt wird. Zunächst einmal brauchst du für deinen Unternehmenspodcast Menschen, die Lust haben, ins Mikrophon zu sprechen. Empfehlenswert ist ein Moderator, der bei jeder Folge durch die Episode leitet. Er sollte die einzelnen Episoden thematisch vorbereiten und das Gespräch führen. Es ist von Vorteil, wenn der Moderator sich mit Gesprächsführung auskennt. Trotzdem sollte er authentisch bleiben.

Als Gesprächspartner eignen sich vor allem Experten, die zu einem bestimmten Thema in der Folge zu Wort kommen. Das können Kollegen, aber auch externe Koryphäen sein. Wichtig ist vor allem, dass sie lebendig sprechen können. Während du bei Texten stark auswählen kannst, welche Zitate und Informationen des Experten Raum bekommen, geben Podcasts fast ungefiltert das Gespräch wieder. Du wirst schnell merken, wie wichtig es daher ist, einen Gesprächspartner einzuladen, der gut reden kann, aber nicht ins „faseln“ gerät.

Die Atmosphäre

Beim Podcast zählt die Atmosphäre. Zum einen, weil sich bei einer guten Atmosphäre viel schneller ein spannendes Gespräch entwickelt und zum anderen, weil der Hörer eben nur hören kann. Damit er am Ball bleibt und deinen Podcast nicht gelangweilt abschaltet, sollten die Gesprächsteilnehmer ihn mitnehmen.

  • der abseits der Straße liegt,
  • der in einem ruhigen Gebäude- bzw. Büroteil liegt,
  • der schalldichte Fenster und Türen hat.

Kino im Kopf – so heißt das Zauberwort. Der Hörer soll das Gefühl haben, bei eurem Gespräch im Podcast-Studio neben euch zu sitzen und ganz nah bei euch zu sein. Deshalb ist es wichtig, ihm spannende Hörreize zu verschaffen. In unserem Podcast „Kundenliebe ist …“ servieren wir dem Gast daher einen kleinen Snack. Der Hörer erlebt auf diese Weise über seine Ohren mit, wie in eine Gurke gebissen oder ein Glas aufgeschraubt wird. Das erzeugt Spannung und macht den Ohren einfach Spaß.

Corporate Podcasts sind der neue heiße Scheiß im Marketing. Wir glauben, dass auch Krisenzeiten daran nichts ändern werden. Eher im Gegenteil. Podcasts sind für alle Hörer rein digital zu haben und gerade dann können sie ein bisschen Normalität ins Haus bringen.