Hund guckt in die Kamera
Autor: Kora Blanken

Folge 2: Was Mitarbeiterinnen* wirklich wollen

Na, schon einen guten Vorsatz für das neue Jahr gefasst? Wir hätten da einen Vorschlag: Denken Sie doch mal darüber nach, was Ihre Mitarbeiterinnen wirklich wollen. Geht es ihnen gut, bleiben sie Ihrem Unternehmen meist treu. Wie Sie herausfinden, was sie sich genau wünschen und wie Sie das umsetzen können, erklären wir in diesem Artikel.

*Wir lieben Menschen, aber auch unsere Sprache. Es ist schwierig, gendergerechte Formulierungen und eine flüssige Schreibweise zu vereinen. Deshalb verwenden wir in dieser Folge die weibliche und in der kommenden die männliche Form. Gemeint sind aber immer alle Geschlechter.
Viel Spaß beim Lesen!

Team medienweite

Benefits für Ihr Team

Seit dem Fachkräftemangel ist fast überall von sogenannten Benefits die Rede. Darunter verstehen sich die Leistungen, die der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmerinnen erbringt. Selbstverständlich sollten dazu die pünktliche Zahlung eines angemessenen Gehalts und die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes gehören. Aber Sie können als Unternehmerin noch mehr tun.

1. Flexible Arbeitszeiten

Auch das ist für die meisten Betriebe kein Fremdwort mehr. Nicht nur Arbeitnehmerinnen, die kleine Kinder haben, sind darauf angewiesen. Auch allen, die einen Menschen, ein Tier oder ein umfassendes Hobby pflegen, ist dieses sogenannte Benefit ein Anliegen. Doch was heißt eigentlich flexibel? Zwischen 8 und halb 9 beginnen und entsprechend nach 8 Stunden gehen?

Nein, eher nicht. Überlegen Sie doch einmal, ob Sie Ihre Regeln lockern könnten. Denn Ihre Mitarbeiterinnen brauchen auch Zeit für den Arztbesuch oder das Telefonat mit dem Finanzamt. Sicherlich sind sie bester Laune, wenn sie sich dafür nicht extra einen Urlaubstag nehmen müssen, sondern die Zeit einfach dann nachholen, wenn es passt.

Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat in einer Analyse unter Befragten im verarbeitenden Gewerbe herausgefunden:

Eine gute Work-Life-Balance-Bewertung ist stark an eine selbstbestimmte Arbeitszeiteinteilung geknüpft. Umso mehr Variabilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit in Beschäftigtenhand liegt, umso besser wird die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben eingeschätzt.

Piele, Christian/Piele, Alexander (2018): Flexible Arbeitszeiten – Arbeitszeitmodelle und Flexibilitätsanforderungen. Eine Analyse des verarbeitenden Gewerbes auf Basis der IG-Metall-Beschäftigtenbefragung. Stuttgart. FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit frei einteilen können, sind auf der anderen Seite meist schnell bereit, auch mal eine Überstunde einzulegen, wenn es nötig ist. Flexible Arbeitszeiten sind wohl eine der besten Voraussetzungen für die Work-Life-Balance, die Motivation und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiterinnen.

2. Homeoffice

Besonders wichtig ist vielen Mitarbeiterinnen auch die Möglichkeit Homeoffice zu machen. Das zahlt meist auch aufs Konto der Work-Life-Balance ein, denn Homeoffice hat viele Vorteile. Beschäftigte im Homeoffice können

  • gemeinsam mit der Familie oder der Partnerin zu Mittag essen,
  • der Handwerkerin oder Paketbotin die Tür öffnen,
  • Arbeiten, für die es hohe Konzentration braucht, in einem ruhigen Umfeld erledigen,
  • sich Fahrtwege sparen.

Dafür benötigen Ihre Mitarbeiterinnen natürlich das richtige Arbeitsmaterial wie zum Beispiel einen Laptop und einen Telefonanschluss oder ein Diensthandy.

3. Bürohund

Laut einer Studie von kununu (2016) wünschen sich viele Beschäftigte, Ihren Hund mit zur Arbeit bringen zu können. Sie müssen natürlich entscheiden, ob das bei Ihnen möglich ist. Laut dem Bundesverband Bürohund e. V. hat das jedoch nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für Ihr Unternehmen einen Mehrwert.

Der Bürohund bietet für Mitarbeiter, bei einem stimmigen Hund-Halter-Verhältnis, folgende Chancen: Höheres Wohlbefinden, verbesserte körperliche/psychische Gesundheit, verbessertes Betriebsklima, Steigerung Motivation/Kreativität, verminderte Mobbinggefahr

Mit der adäquaten Vorbereitung bietet der Bürohund für das Unternehmen folgende Chancen: verbesserte Mitarbeiterbindung, Vorteil im Recruiting (war4talents), Ertragssteigerung, Verbesserung Unternehmensimage, Netzwerkausdehnung, erhöhte PR-Wirksamkeit

http://xn--bv-brohund-deb.de/, abgerufen: 07.01.2020; 13:20:22

4. Gut eingerichteter Arbeitsplatz

Handwerkerinnen benötigen Werkzeug, Beschäftigte in Büros einen Tisch und einen Stuhl, Vertrieblerinnen oftmals ein Auto – das ist soweit klar. Aber: Es gibt so viel mehr Möglichkeiten einen Arbeitsplatz gut einzurichten, damit sich Ihre Mitarbeiterinnen wohlfühlen und gut arbeiten können. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Ist der Arbeitsplatz bequem?
  • Ist der Arbeitsplatz gut beleuchtet?
  • Gibt es am Arbeitsplatz genügend Möglichkeiten, Ordnung zu halten?
  • Ist der Arbeitsplatz individuell einrichtbar?
  • Ist das nötige Arbeitsequipment vorhanden? (Das gilt für den Locher ebenso wie für passende Software ;))

Wenn Sie alle Fragen mit ja beantworten können, sind Ihre Mitarbeiterinnen sicherlich sehr zufrieden. Manchmal ist es natürlich schwierig, alle Punkte einzuhalten, besonders wenn Arbeitsplätze wie beispielsweise in der Produktion oder im Einzelhandel von mehreren Personen genutzt werden oder öffentlich einsehbar sind. Hier könnte es sinnvoll sein, gemeinsam mit dem Team einige Regeln zu erarbeiten. Zum Beispiel, wie der Arbeitsplatz verlassen werden sollte, damit die Kollegin sich anschließend wohl dort fühlt.

5. Weitere gebräuchliche Benefits

Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer gebräuchlicher Benefits, die Sie einsetzen könnten, um Ihre Mitarbeiter zu halten oder neue zu werben:

  • gesundheitsfördernde Maßnahmen
  • Parkplatz
  • gute Verkehrsanbindung
  • Mitarbeiterrabatte
  • Internetnutzung
  • Mitarbeiterevents
  • betriebliche Altersvorsorge
  • Firmenauto
  • Firmenhandy
  • Coaching
  • Mitarbeiterbeteiligung
  • Betriebsarzt
  • Barrierefreiheit
  • Essenszulage
  • Kinderbetreuung

Wie finde ich heraus, was meine Mitarbeiterinnen wirklich wollen?

Ganz einfach: Fragen Sie sie. Nehmen Sie zum Beispiel alle oben angeführten Benefits und lassen Sie diese von Ihrer Belegschaft anonym und auf einer Skala von 1–5 bewerten:

  1. unwichtig
  2. eher unwichtig
  3. eher wichtig
  4. wichtig
  5. sehr wichtig

Oft liegen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Eine Befragung von kununu aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass Arbeitgeber Ihrem Team besonders gerne Events anbieten. Allerdings landen diese bei den Befragten selbst nur auf Platz 15 im Ranking. Sie sind den Beschäftigten also weniger wichtig, als die Unternehmen glauben. Das zeigt: Es lohnt sich, genauer hinzusehen und der Befragung Taten folgen zu lassen.

Was kann ich sonst noch tun, um mein Team glücklich zu machen?

Oh, eine ganze Menge 🙂 Wir haben 5 Tipps zusammengestellt:

1. Scheren Sie nicht über einen Kamm

Sicherlich haben auch Sie einen bunten Haufen Menschen als Team. Da hat jeder ganz eigene Wünsche und Bedürfnisse. Wo möglich sollten Sie individuell darauf eingehen. Gut ist es auch, wenn Sie Ihren Mitarbeiterinnen von Anfang an deutlich machen können, dass Sie jederzeit ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen haben.

2. Hören Sie aufmerksam zu

Manche Mitarbeiterinnen scheuen sich trotzdem, Sie direkt anzusprechen, wenn sie einen Wunsch haben. Manchmal sind sie sich sogar nicht einmal bewusst, dass sie sich etwas wünschen. Allerdings lassen sie manchmal im Nebensatz etwas fallen. Allein ein Stöhnen über die Parkplatzsuche kann für Sie Grund zur Überlegung sein. Auch hier heißt es dann: Fragen Sie einfach. „Könnte es helfen, wenn wir einen Parkplatz mieten oder ein Busticket bezuschussen?“

3. Sehen Sie genau hin

Manchmal können Sie einem Teammitglied auch schon ansehen, dass etwas besser sein könnte. Zum Beispiel, wenn Ihre Mitarbeiterin auf ihrem Computer ständig Fenster schließt und öffnet, weil der Bildschirm zu klein ist. Gönnen Sie ihr doch einen zweiten Monitor. Dann macht ihr das Arbeiten nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch effizienter.

4. Verteilen Sie Aufmerksamkeiten

Selbst kleine Gesten fördern das Miteinander auf Augenhöhe. Sie kennen das ganz sicher aus dem Privatbereich, wenn der Lebenspartner einen Blumenstrauß vom Einkaufen mitbringt oder die Ehefrau statt Abendbrot Ihr Lieblingscurry kocht. Ihr Team wird sich sicherlich über einen Nikolaus auf dem Schreibtisch oder eine kleine Geburtstagsüberraschung freuen. Hierbei gilt: Je individueller und unerwarteter, umso größer ist die Freude.

5. Erfüllen Sie individuelle Wünsche

Wer ganz offensichtlich mit einem Wunsch an Sie herantritt, hat mit Sicherheit einen guten Grund dafür. Ein Unternehmen tut gut daran, möglich zu machen, was geht. Das kann auch mal ein bisschen weh tun. Wir verzichten zum Beispiel zurzeit auf unsere liebe Kollegin Natascha, weil sie sich ein Sabbatical gewünscht hat, um eine Weltreise zu machen. Wir gönnen ihr aber die Auszeit und sind uns sicher, dass sie danach motiviert (und braungebrannt) wiederkommt 😉 Wer an ihrem Trip interessiert ist, kann übrigens unter #mwweltweit hübsche Fotos sehen.

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